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Was ist, wenn ich die Verzichtserklärung unterzeichnet habe, aber dennoch noch Fragen habe?

Grundsätzlich sind die Radiologischen Fachkräfte so geschult, dass sie Ihnen Fragen rund um die Erstellung der Mammographie-Aufnahmen auch beantworten können.

Sie haben außerdem immer die Möglichkeit, einen Termin für ein ärztliches Gespräch zu vereinbaren. Allerdings kann dieses Gespräch nur separat vereinbart werden, da bei der Erstellung der Screening-Mammographie-Aufnahmen in der Regel keine ÄrztInnen anwesend sind.

Bitte bedenken Sie, dass in diesem Gespräch das Ergebnis Ihrer Untersuchung nicht besprochen werden kann.

Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Wunsch eines Gesprächstermins in diesem Fall an die Radiologische Fachkraft in der Screening-Einheit.

Woher kommen die Zahlen im Merkblatt? Welche Studien wurden dafür herangezogen?

Das neue Merkblatt hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Auftrag des Gemeinsamen Bundesauschusses erstellt. Das Institut hat keine eigene Studie zu den Vor- und Nachteilen durchgeführt, sondern schon bestehende Studien ausgewertet.

Welche Studien das sind, können Sie nachlesen im „Rapid Report“ des Institutes:
Quelle | Rapid Report IQWIG: https://www.iqwig.de/download/P14-02_Rapid-Report_Einladungsschreiben-und-Merkblatt-zum-Mammographie-Screening.pdf

Ergänzung:
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen hat für die Zahlen zum Mammographie-Screening auf die Ergebnisse von so genannten randomisierten kontrollierten Studien zurückgegriffen. In diesen Studien wurden zwei Gruppen gebildet, die sich in der Brustkrebssterblichkeit nicht unterscheiden: Frauen, denen Mammographie-Screening angeboten wird, und Frauen, denen kein Screening angeboten wird. Diese Studien untersuchten, ob sich die Brustkrebssterblichkeit bei Frauen, denen regelmäßig eine Teilnahme am Mammographie-Screening angeboten wird und von denen auch viele (in den Studien zwischen 65 bis 85 Prozent) teilnehmen, verringert im Vergleich zu Frauen ohne Screening-Angebot.

Randomisierte kontrollierte Studien haben in der Wissenschaft den höchsten Stellenwert. Denn diese Studien können am besten den Nachweis des Nutzens für eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme erbringen.

Allerdings wurden die randomisierten kontrollierten Studien zum Mammographie-Screening vor mehr als 20 Jahren durchgeführt. Seither haben sich Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs deutlich verbessert. Wie sich diese Entwicklungen auf die Wirksamkeit des Mammographie-Screenings heute auswirken, kann nicht abgeschätzt werden.

Aktuellere Daten zum Nutzen eines Mammographie-Screenings, also der Anzahl der geretteten Leben, liefern so genannte Beobachtungsstudien aus laufenden Screening-Programmen. Deren Aussagekraft wird von der Wissenschaft jedoch niedriger eingeschätzt als die Aussagekraft der randomisierten kontrollierten Studien.

Ist die Strahlenbelastung bei der Mammographie gefährlich?

Bei der Mammographie werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Strahlendosis ist so niedrig, dass sie normalerweise keine Folgen hat. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Röntgenuntersuchungen in sehr seltenen Fällen zur Entstehung von Krebs beitragen können.

Die Strahlendosis wird im Mammographie-Screening möglichst gering gehalten und darf vorgegebene Werte nicht überschreiten. Die eingesetzten modernen, digitalen Geräte erfüllen hohe Qualitätsstandards und werden täglich kontrolliert. Das Zusammendrücken der Brust bei der Untersuchung ermöglicht eine besonders niedrige Strahlendosis.

Die so genannte effektive Dosis liegt für die beidseitige Mammographie in zwei Ebenen im Mammographie-Screening bei 0,2 bis 0,4 Millisievert. Sie liegt damit unter der natürlichen Strahlenbelastung (Erdstrahlung: 2,1 Millisievert/Jahr) und deutlich unter der Dosis der meisten anderen Röntgenuntersuchungen.

Quelle | Broschüre vom Bundesamt für Strahlenschutz „Röntgen: Nutzen und Risiko mit Röntgenpass: https://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/ion/bro-roentgen-nutzen-risiko.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Übersieht die Mammographie Tumore? (Intervallkarzinome)

Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei keiner Krebsfrüherkennungs-Untersuchung. Das Mammographie-Screening gilt jedoch als sehr wirksame Methode, um Brustkrebs in einem frühen Stadium zu entdecken.

Die Röntgenuntersuchung im Mammographie-Screening-Programm können Frauen ab dem 50. Lebensjahr alle zwei Jahre wahrnehmen. In dieser Untersuchung werden rund 75 bis 80 Prozent der innerhalb von zwei Jahren auftretenden Brustkrebserkrankungen  entdeckt. Die Mehrheit der gefundenen Tumore ist dann in einem Frühstadium, hat die Lymphknoten noch nicht befallen und hat eine gute Prognose. Schonendere Therapie-Methoden können angewandt werden, die Chancen auf eine Heilung sind besser.

Brustkrebs kann jedoch auch zwischen den zweijährlichen Untersuchungen neu entstehen, mit Mammographie nicht sichtbar sein oder selten trotz strenger Qualitätssicherung bei der Mammographie-Untersuchung übersehen oder fälschlich als gutartig eingeschätzt werden. Daher ist auch bei unauffälliger Screening-Mammographie wichtig, dass Sie auf Veränderungen Ihrer Brust achten und sich bei Auffälligkeiten wie tastbare Knoten an Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren behandelnden Arzt wenden.