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Was ist ein falsch-positiver Befund?

Bei einem falsch-positiven Befund handelt es sich im Mammographie-Screening um eine Auffälligkeit im Röntgen-Bild, die allein anhand der Screening-Mammographie noch nicht als eindeutig gutartig eingestuft werden kann.

In diesen Fällen wird die Frau zu einer ergänzenden Untersuchung wie Ultraschall eingeladen. Bei einem Teil der Frauen ist zur Klärung zusätzlich eine Gewebeentnahme, also eine minimal-invasive Biopsie, erforderlich. Stellt sich anschließend heraus, dass die Auffälligkeit als gutartig eingestuft werden kann, spricht man von einem „falsch-positiven“ Befund.

Falsch-positive Befunde sind keine „falschen Befunde“, die Ärztinnen und Ärzte im Mammographie-Screening aus Mangel an Wissen oder fachlicher Qualifikation ausstellen. Auffälligkeiten sollten durch ergänzende Untersuchungen abgeklärt werden, um Brustkrebs möglichst nicht zu „übersehen“. Eine Frau erhält erst dann die Diagnose Brustkrebs, wenn der Verdacht auf Brustkrebs durch eine Gewebeuntersuchung (Biopsie) bestätigt wurde.

Von 1.000 im Screening untersuchten Frauen werden 30 Frauen zu ergänzenden Untersuchung einer Auffälligkeit eingeladen. Bei 12 dieser 30 Frauen ist zur Klärung eine Biopsie erforderlich. Bei 6 Frauen wird Brustkrebs diagnostiziert, sie haben einen „richtig-positiven“ Befund in der Mammographie und Biopsie. Somit erhalten 24 Frauen von 1000 im Screening untersuchten Frauen einen falsch-positiven Befund, davon 6 Frauen mit Biopsie.

Was bedeutet es, wenn Brustkrebs festgestellt wird?

Die Diagnose Brustkrebs ist erst einmal ein Schock. Die Heilungschancen können jedoch sehr gut sein. Sie hängen vor allem davon ab, wie weit der Krebs fortgeschritten ist.

Ihr Screening-Arzt oder Ihre Screening-Ärztin wird mit Ihnen das Ergebnis der Untersuchungen im Mammographie-Screening und das weitere Vorgehen persönlich besprechen. Auf Ihren Wunsch hin kann Ihre behandelnde Frauen- oder Hausärztin oder Ihr Frauen- oder Hausarzt eingebunden werden.

Ziel ist, dass Sie in einer qualifizierten Klinik behandelt werden können

Den meisten Frauen wird eine Operation empfohlen. Dabei wird in der Regel der Tumor und das umliegende Gewebe, seltener die gesamte Brust entfernt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Bestrahlung, Hormon- und Chemotherapie. Welche Behandlung infrage kommt, hängt auch von der genauen Diagnose ab.

Tut die Mammographie weh?

Bei der Mammographie macht die Röntgenassistentin von jeder Brust zwei Mammographie-Bilder. Dafür wird die Brust für kurze Zeit zwischen zwei Platten gedrückt. Einige Frauen empfinden den Druck als unangenehm oder schmerzhaft, andere hingegen nicht.

Kann der Druck auf die Brust während der Untersuchung Brustkrebs auslösen?

Nein, bei der Mammographie wird die Brust zwischen zwei Platten gelegt und für kurze Zeit zusammengedrückt. Der Druck auf das Brustgewebe ist weder gesundheitsgefährdend noch wird dadurch Krebs ausgelöst. Das Brustkrebs-Risiko hängt von anderen Faktoren ab. Dazu zählt das Alter oder eine familiäre Vorbelastung.

Je flacher die Brust gedrückt wird, desto weniger Röntgenstrahlung ist  nötig und desto aussagekräftiger ist das Mammographie-Bild.

Warum kann ich die Mammographie nicht wie bisher durch meinen Radiologen/Frauenarzt durchführen lassen?

Gesetzlich ist geregelt, dass Untersuchungen mit Röntgenstrahlung nur bei einem konkreten Verdacht auf eine Erkrankung durchgeführt werden dürfen. Eine Ausnahme ist für das Mammographie-Screening-Programm geschaffen worden (Quelle: Röntgenverordnung).

Diese Reihenröntgenuntersuchung zur Brustkrebs-Früherkennung wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ohne Anzeichen einer Brustkrebserkrankung alle zwei Jahre angeboten. In dieser Altersgruppe haben Frauen das größte Risiko an Brustkrebs zu erkranken und zu sterben.

Das Mammographie-Screening ist die einzige wissenschaftlich als wirksam anerkannte Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung. Voraussetzung für den Nutzen dieser Brustkrebsfrüherkennung ist, dass die regelmäßigen Untersuchungen im Rahmen eines qualitätsgesicherten Programms durchgeführt werden mit besonderen fachlichen Fähigkeiten der ÄrztInnen sowie eine kontinuierliche Auswertung der Ergebnisse. Das ist in Deutschland mit dem Mammographie-Screening-Programm erfüllt.

Die Mammographie als Brustkrebs-Früherkennung für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren dürfen daher nur speziell ausgebildete Ärztinnen im Screening-Programm anbieten und befunden.

Das Mammographie-Screening-Programm unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle. Diese betrifft das gesamte mit Screening befasste Personal, welches besondere Ausbildungen durchlaufen muss.

Als Nachweis ihrer Qualifikation müssen befundende Ärztinnen und Ärzte mindestens 5.000 Mammographie-Bilder pro Jahr beurteilen und regelmäßig Fortbildungen und jährliche Prüfungen absolvieren. Auch wird jede Mammographie von mindestens zwei Ärztinnen oder Ärzten unabhängig voneinander beurteilt.

Die Praxen im Mammographie-Screening-Programm, die Screening-Einheiten genannt werden, haben eine spezielle Zulassung dafür und müssen diese regelmäßig alle 30 Monate erneuern. Auch die Geräte unterliegen der strengsten Qualitätssicherung. Nur für diese Screening-Einheiten kann sichergestellt werden, dass die Untersuchung nach höchsten Qualitätsmaßstäben durchgeführt wird.

Alle Untersuchungsdaten werden anonymisiert, jährlich ausgewertet und in Jahresberichten veröffentlicht. Das gibt es sonst für keine andere Brustkrebs-Früherkennungs-Maßnahme. Nur für das Mammographie-Screening-Programm kann unter anderem belegbar dargestellt werden, in welchen Stadien der Brustkrebs entdeckt wird, wie viele Frauen zu einer ergänzenden Untersuchung zur Abklärung eines auffälligen Befundes eingeladen werden und bei wie vielen Frauen sich der Verdacht auf Brustkrebs bestätigt.